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SUEHNEKREUZE - Freyung (I) -

N 48° 49.000 E 013° 33.000

Difficulty:  Terrain: 

GC1BWGH
Mystery Cache

Das steinerne Kreuz bei Wolfstein in Niederbayern

Die fortgesetzten jenseits der Donau sich hinanstufenden Äste des böhmischen Gebirges bilden den Bayerischen Wald. Sie sind Urgebirge, zeigen Spuren früherer Vulkane und wechseln mit Granit, Quarz, Glimmer und Eisenstein ab. Auf den höchsten unfruchtbaren Berggipfeln liegt der Schnee einen grossen Theil des Sommers. noch vor einem Menschenalter hatte der Bayerische Wald grosse von der dünnen Bevölkerung unbenützte Strecken. Da lagen durcheinander Bäume seltener Grösse, durch Sturm, oder Alter gebrochen. Dem Unkundigen schienen sie stark genug, um darüber seinen Weg fortsetzen zu können, aber sie waren nur noch Larve; der Fuss brach durch und die Rinde überragte den Mann. An einigen unzulänglichen Stellen stehen jetzt noch grosse Bäume, welche vielleicht eines natürlichen Todtes sterben, wenn sie nicht früher das Feuer der Glashütten, oder die Axt der Holzhändler erreicht. Wird dieser herrliche Wald der unersättlichen Industrie unserer Zeit entgehen? Oder wird er kommenden Geschlechtern seine kahlen Häupter zeigen, über welche kalte Winde wehen, an jenen die Unbill ihrer Vorfahren zu rächen?
In der Mitte des Bayerischen Waldes, an der Böhmer Strasse, nächst Freiung, liegt der Wolfsstein, oder Wolfstein. Auf diesem steht das Schloss Wolfstein, Sitz des Landgerichtes und Rentamtes. Lage und Gestalt dieses zwar nicht hohen, aber ringsum steilen Felsenberges lassen frühere Auszeichnungen des Ortes erkennen. Ringsum Wald; am Fusse des Wolfsteins ein Bach klarsten Wassers, welches aus einem engen dicht mit Bäumen bewachsenen Thale fliesst. An der Strasse ein steinernes Kreuz. Die ehemalige gewölbte Schlosskapelle befindet sich im ersten Stock (über eine Stiege) und wird von den jetzigen Bewohnern als Zimmer benützt.
Der Schlosskaplan konnte von den schwersten Sünden absolviren. Das vernahm ein fremder Ritter und wollte die Kapelle zerstören. Er ritt auf weissem Schimmel die Treppe hinauf. Der Schimmel bäumte und überstürzte sich, und der Ritter brach sich den Hals. Er wurde an der Stelle begraben, wo das steinerne Kreuz steht. Oft erscheint er Nachts in schwarzer Gestalt und huckelt sich dem Wanderer auf.
(Panzer, Friedrich - Bayerische Sagen und Bräuche. Beitrag zur Deutschen Mythologie. 2. Band, München 1855, S.177-178)

Der Cache:

Um das Kreuz zu finden, geht auf die hier genannte Webpage www.suehnekreuz.de und ermittelt die Koordinaten.
Dort findet ihr auch einen Link zu einem Dokument, mit dessen Hilfe ihr die Koordinaten des Caches ermitteln könnt.
Parkmöglichkeiten gibt es in unmittelbarer Nähe des Kreuzes.

YR.4GE GY.0NE F.Y0E 5F.RER
Y5.FYG G4.Y0G E.Y4N 5E.4RF
4F.YEF U0.YUF GG.GUF RE.F54

Das Versteck:

N 48° 4F.REY E 013° YU.NGU

Viel Spass beim Suchen!
Happy caching!

reindeer reindeer

Informationen zur Cache-Serie

Die Serie geht weiter.......mit SUEHNEKREUZE - Freyung (I) -

Hier eine neue Serie Geocaches, die sergeant_tom und Nerverl, bei einem Besuch in Hessen bei ihren Freunden grundsitzer und Biest beschlossen haben:

Sie fuehren Euch mit dieser Cache-Serie in die Vergangenheit, als es noch keine wirkliche Polizei und Gerichtsbarkeit gab, oder bestimmte Delikte nicht als des Richtens wuerdig waren.

Die Initiatoren dieser Cache-Reihe bedanken sich bei den Administratoren der Web-Site, http://www.suehnekreuz.de, welche der Verwendung der Web-Daten explizit zustimmen und sich ueber die Bereitstellung von GPS-Koordinaten und anderen Ergaenzungen freuen.

So, jetzt aber los……..

Sühnekreuze und Mordsteine

Sühnekreuze sind mittelalterliche Steinkreuze. Der wahre Aufstellungsgrund ist nur von den wenigsten bekannt. Sicher ist nur, dass ein Großteil zwischen dem 13. Jahrhundert und der Zeit um 1530 aufgestellt wurde. Die meisten von ihnen stehen im Zusammenhang mit Totschlagsdelikten, bei den wenigsten ist jedoch der unmittelbare Anlass schriftlich bezeugt oder es lassen sich überlieferte Sühneverträge nicht mit Sicherheit einem erhaltenen Steinkreuz zuordnen. Oftmals sind bei diesen Steinkreuzen Waffen eingeritzt, die als Mordwerkzeuge gedeutet werden. Wurde jemand im Streit oder anderweitig ohne Absicht getötet, musste der Schuldige mit der Familie des Opfers einig werden. Es wurden zwischen beiden Parteien privatrechtliche Sühneverträge abgeschlossen.
Der geistesgeschichtliche Hintergrund ist der, dass in katholischer Zeit die Vorübergehenden angehalten werden sollten, Fürbittgebete für den ohne Sterbesakramente zu Tode gekommenen zu halten. Deswegen gibt es in evangelischen Gegenden schlagartig etwa ab 1530 keine Steinkreuzsetzungen mehr. Gleichermaßen wichtig ist jedoch die Einführung der Peinlichen Halsgerichtsordnung, der so genannten Carolina durch Karl V. im Jahre 1532. Damit wurden die privatrechtlichen Sühneverträge durch ein landesherrliches Gerichtswesen abgelöst. Auch dies ist durch das plötzliche Aussetzen der Sühneverträge in den frühneuzeitlichen Akten gut nachvollziehbar.
Beide Dinge gemeinsam - die Einführung der Reformation in den entsprechenden Gegenden und die Einführung der Carolina hatten zur Folge, dass künftig keine Sühnekreuze mehr gesetzt wurden. Jüngere Steinkreuze in katholischen Gegenden können durchaus noch dem mittelalterlichen Fürbittgedanken folgen; in evangelischen Gebieten handelt es sich aber nunmehr um einfache Gedenksteine (Nach Mord, Totschlag, Unfall, Pest usw.), die allerdings wesentlich seltener gesetzt wurden.
Ab 1300 soll es deshalb üblich gewesen sein, am Tatort oder dort wo es die Angehörigen wünschten, ein steinernes "Sühnekreuz" aufzustellen. Es sind Oberpfälzer und sächsische Sühneverträge erhalten geblieben, in denen ausdrücklich die Setzung eines Sühnekreuzes vereinbart wird.
Es ist sicher falsch, von den Steinkreuzen generell als "Sühnekreuzen" zu reden. Sie konnten auch von Angehörigen nach einem tödlichen Unfall - oder wie in Zittau im Jahre 1392 schriftlich bezeugt - als Dank für eine mildtätige Stiftung eines Kuttenberger Bürgers zur Ausbesserung einer gebirgsüberschreitenden Fernstraße nach Gabel gesetzt werden.
Man glaubt aber auch, dass einige als Grenzzeichen, Richtungsweiser, Freisteine, Pestkreuze oder als Gerichtskreuze dienten. Über interessante und merkwürdige Zusammenhänge zwischen Steinkreuzen und anderen weltlichen und kirchlichen Denkmälern schreibt Karl Bedal in einer 1986 erschienen Schrift. Trotz verschiedener Meinungen und intensiver archivarischer Forschungen umgibt diese groben und massigen Kreuze aber immer noch ein Hauch des Geheimnisvollen und Rätselhaften.

Viel Spass mit der neuen Cache-Serie, SUEHNEKREUZE

Und…….:
Sollte Euch einmal ein Steinkreuz am Wegesrand auffallen, geht nicht achtlos vorbei sondern protokolliert Standort, Ausmasse und Material. Vielleicht koennt Ihr gar ueber die Geschichte dieses Kreuzes etwas herausfinden und es an www.suehnekreuz.de schicken. Natuerlich seht vorher nach, ob dieses Kreuz bereits protokolliert ist. Oft fehlen hier noch die GPS-Daten, die Ihr den Administratoren nacheichen koennt.

Natuerlich koennt Ihr auch an der Cache-Serie teilnehmen und an oder bei Eurer Entdeckung einen Cache platzieren. So wird’s gemacht:

1. Den hier vorliegenden Text kopieren (natuerlich nicht die spezifischen Cache-Daten)

2. Als Ueberschrift immer SUEHNEKREUZE - Ort - waehlen

3. fertig……