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Der Kreuzberg in Pleystein
Inmitten der kleinen Stadt Pleystein erhebt sich der mächtige Kreuzberg, ein Felsen aus Rosenquarz, ca. 38 Meter über das Niveau der Umgebung. Das Wahrzeichen der Stadt ist der harte Kern eines Pegmatitstocks, der am Ende des Erdaltertums aus einer Gesteinsschmelze erstarrte. Berühmt wurde der Quarzfelsen vor allem wegen seiner schönen und seltenen Mineralien.
Der Pleysteiner Kreuzberg ist eine Station der GEO-TOUR Granit, die vom Geozentrum Windischeschenbach in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Geologischen Landesamt ins Leben gerufen wurde. Ins Programm "100 schönste Geotope Bayerns" wurde der Kreuzberg ebenfalls aufgenommen (Nr. 36, Verleihung am 19.09.04, Geotop-Nr. 374A015).
Das Variszische Gebirge
Vor 300 Millionen Jahren kollidierten im Bereich des heutigen Mittel- und Westeuropas zwei Kontinente und türmten ein mächtiges Faltengebirge, das Variszische Gebirge, auf. Seine Gesteine, die vorher am Ozeanboden zwischen den Kontinenten lagen, wurden bei der Kollision in die Tiefe versenkt. Unter den dort herrschenden Druck- und Temperaturbedingungen wurden sie umgewandelt, teilweise sogar aufgeschmolzen. Glutflüssiges Magma stieg an Schwächezonen in der Erdkruste auf, blieb unter der Erdoberfläche stecken und erstarrte dort. Dabei bildeten sich Granitkörper wie der Pegmatitstock in Pleystein.
Die Entstehung des Quarzfelsens
Anhaltende Bewegungen in der Erdkruste zerlegten im Verlauf von Jahrmillionen das Variszische Gebirge in einzelne Massive. Es entstanden unsere heutigen Mittelgebirge. Verwitterung und Abtragung legten die ursprünglich tief im Untergrund kristallisierten Granite frei, so dass sie heute einen Teil der Landoberfläche bilden. Aus dieser ragt der harte Quarzfelsen des Kreuzberges, der der Abtragung besser als die umgebenden Gesteine trotzte, als weithin sichtbare Landschaftsform heraus.
Quelle: GEOPARK Bayern
Der Pleysteiner Pegmatit
Pegmatite gehören einer vergleichsweise seltenen Gesteinsgruppe an, die sich durch groß- bis riesenkörnige Mineralbildung auszeichnet.
In der Anlage um den Kreuzberg hat man vor einigen Jahren zudem zwei große Kappenquarze (Kristalle!) aufgestellt. Diese werden als "Kappenquarze" bezeichnet, weil sich vielfach aufgrund von trennend wirkenden Fremdmineralbeimengungen verschiedene Wachstumsphasen als "Kappe" mechanisch trennen lassen.
Die Verwendung von Pegmatit
Der Kreuzberg besteht aus hellem Rauchquarz und weißem Milchquarz. Berühmt ist der Fundort für den stellenweise auftretenden, rosafarbenen Rosenquarz. Von 1851 bis 1920 hat man den Quarz des Kreuzberges abgebaut und als Rohstoff verkauft. Damals entstand die heute viel bewunderte und fast senkrechte Ostseite des Berges. Doch wollte sich die „Stadt zum Pleyenstein“, also die „Stadt am glänzenden Stein“ – dass althochdeutsche „pleyen“ bedeutet „leuchten“ oder „glänzen“ – nicht ihres Wahrzeichens berauben und so verbot man 1920 den Abbau.
Ein alter, heute mit einem Eisengitter verschlossener, Stollen zeugt heute noch von bergbaulichen Tätigkeiten.
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